Wussten Sie, dass Deutschlands Rentner immer häufiger auswandern? Die Deutsche Rentenversicherung veröffentlichte, dass jährlich mehr Menschen nach Beendigung ihres Arbeitslebens ins Ausland gehen. Bisher immerhin bereits über 225.000 und die Zahl steigt kontinuierlich.
Wohin zieht es sie und was passiert mit ihren Immobilien? Werden diese vermietet, verkauft oder stehen sogar leer? Halten sich Senioren eine Rückkehrmöglichkeit offen?
Was (nicht nur) Rentner als Eigenheimbesitzer beim Auswandern beachten sollten, haben wir Ihnen hier zusammengestellt.
Als Rentner auswandern – auf Zeit oder gleich für immer?
Wie oft sagt man im Laufe seines Arbeitslebens: „Wenn ich in Rente bin, habe ich endlich Zeit für…“ Irgendwann ist es dann soweit. Und immer mehr Menschen sind zu Beginn ihres Rentenalters noch fit und aktiv. Beste Voraussetzungen, sich jetzt einen langgehegten Traum zu erfüllen und in das Wunschland umzusiedeln.
Beliebt bei deutschen Rentnern sind u.a. die Schweiz, Österreich, Spanien, Frankreich, Italien, Türkei, ebenso die USA, Schweden und Norwegen, aber auch Asien, Südafrika und Australien.
Nicht in jedem Land ist ein dauerhafter Aufenthalt als Rentner überhaupt erlaubt. Häufig ist schon die Einreise an Bedingungen geknüpft.
Und nicht immer erfüllen sich die lang gehegten Träume im Alltag.
Kontakte zu Familie und Freunden gestalten sich umso schwieriger, je weiter der neue Wohnort entfernt ist und je länger der Aufenthalt dauert.
Hinsichtlich Steuern, Krankenversicherung und Rentenbezug, sind, je nach Ziel, mögliche Voraussetzungen und Beschränkungen zu beachten.
Trotz der persönlichen Fitness sollten zudem Reisewege, sowie klimatische und kulturelle Veränderungen nicht unterschätzt werden.
Was spricht nach dem Arbeitsleben für eine Auswanderung?
Es sind häufig ganz banale Gründe, die für den Einzelnen den Impuls geben, die Koffer zu packen:
Klimatische Verhältnisse: Gerade in späteren Jahren zeigen sich häufig Erkrankungen, bei denen südliche Sonne deutliche Entlastung bringt. Andere möchten Jahreszeiten und Natur einfach neu erleben.
Lebensart: Ob Dolce Vita unter südlicher Sonne Italiens oder vor nordischer Kulisse im Wohlfühlland Schweden – nicht nur in der ersten Zeit scheint in der Fremde manches leichter und schöner. Die Lebensart in anderen Ländern zieht viele Deutsche magisch an.
Lebenshaltungskosten: Einer der wichtigsten Gründe für Auswanderung liegt für Viele sicher in niedrigeren Lebenshaltungskosten. Auch in günstigeren Ländern, z.B. in Asien, gibt es große Unterschiede und häufig Tendenzen nach oben. So ist ein vergleichbarer Lebensstandard zwar meist (noch) günstiger als in Deutschland, aber gerade die Lebensmittel- und Immobilienpreise heben das Kostenniveau auch dort inzwischen deutlich an.
Generationenübergreifende Lebensqualität: Während bei uns die demographische Entwicklung häufig als Überalterung dargestellt wird und die Angst vor der sinkenden Rentenstabilität wächst, ist in anderen Ländern ein generationenübergreifendes Miteinander noch Normalität. Statt als Ballast, werden ältere Menschen z.B. in Thailand oder auch in den südlichen Ländern Europas sehr geschätzt und sind wichtiger Teil einer Gemeinschaft.
Wenn Rentner auswandern – die Immobilie verkaufen, vermieten oder verschenken?
Ob Sie Ihr Eigenheim in Deutschland verkaufen, hängt von vielen Faktoren ab. Auch davon, ob Sie ganz auswandern möchten oder eine Auswanderung auf Zeit anstreben. Generell ist eine Testphase im Wunschland über mehrere Monate empfehlenswert.
Wollen Sie alle Brücken abbrechen und ganz neu anfangen?
Dann macht es womöglich Sinn, die Immobilie und das Inventar, das nicht mehr gebraucht wird, zu verkaufen. Mit dem erzielten Geld können Sie in Ihrem Wunschland neu durchstarten und sparen zugleich erhebliche Kosten für den Transport ihrer Güter.
Sie möchten sich eine Wohnmöglichkeit zur problemlosen Rückkehr offenhalten?
Dann können Sie Ihre Immobilie vermieten oder ungenutzt lassen. Zur Vermietung und Betreuung sollte eine Hausverwaltung oder ein Housesitting-Service beauftragt werden, die sich um die ordnungsgemäßen Abläufe kümmern.
Leerstand oder die fehlende Nutzung des eingerichteten Objektes sind über längere Zeit nicht zu empfehlen.
Alternative: Die Immobilie an die Kinder verschenken?
Sie hängen an Ihren vier Wänden, haben sie gepflegt und alles für einen gesunden Werterhalt getan? An Fremde verkaufen möchten Sie nicht, vermieten schon gar nicht und die Immobilie ungenutzt lassen entfällt ganz? Alternativ könnten Sie das Objekt per Schenkung an die Kinder weitergeben. Beachten Sie hierbei die steuerlichen Freigrenzen und lassen Sie sich umfassend beraten.
Besonders knifflig sind die Konsequenzen hinsichtlich der Steuerpflicht
Auch scheinbare Nebensächlichkeiten können bei der Frage des Wohnsitzes zu steuerlichen Fettnäpfchen werden.
Die Steuerpflicht in Deutschland begründet sich für Auswanderer maßgeblich am Wohnsitz oder Ihrem gewöhnlichen Aufenthalt. Hierbei ist es unerheblich, ob Sie sich beim Einwohnermeldeamt abgemeldet haben.
Steuerrechtlich haben Sie dann einen Wohnsitz, wenn Sie eine Immobilie innehaben, die Sie jederzeit nutzen können. Dazu gehören z.B. auch ihre ungenutzte Eigentumswohnung, ein Ferienhaus, das zum dauernden Wohnen geeignet ist oder sogar ein eigenes Zimmer bei Verwandten.
Durch einen Wohnsitz bleiben Sie im Inland unbeschränkt steuerpflichtig. Das kann ihr gesamtes Welteinkommen betreffen.
Wenn Sie Ihre Immobilie vermieten und ansonsten nach steuerrechtlichem Maßstab keinen Wohnsitz mehr in Deutschland haben, erzielen Sie (Miet-)Einkünfte, durch die Sie beschränkt steuerpflichtig bleiben.
Einen gewöhnlichen Aufenthalt nimmt das Finanzamt meist dann an, wenn Sie sich mindestens sechs Monate des Jahres in Deutschland aufhalten. Dabei bleiben kleine Unterbrechungen unberücksichtigt.
Bitte beachten Sie, dass die vorgenannten Hinweise keine persönliche Beratung ersetzen und ohne Gewähr erfolgen. Wenden Sie sich in all diesen Fragen an Ihren Steuerberater, das zuständige Finanzamt und Beratungsstellen für Auswanderungen, z.B. beim Raphaelswerk e.V.
Am besten kontaktieren Sie diese Stellen schon vor der Entscheidung für ein bestimmtes Zielland.
Was passiert mit der in Deutschland erworbenen Rente?
Ihre deutsche Rente kann grundsätzlich in über 150 Länder ausgezahlt werden. Der Aufenthaltsort während des Ruhestands bleibt Ihnen frei überlassen. Dennoch kann auch eine bewilligte Rente bei dauerhafter Auswanderung angepasst werden.
Lassen Sie sich am besten in jedem Fall vorher durch die Deutsche Rentenversicherung beraten, unbedingt jedoch bei dauerhafter Auswanderung. Hierzu werden länderspezifische Verbindungsstellen angeboten.
Auch hier ist es wichtig, ob mit dem Auswanderungsland ein Doppelbesteuerungsabkommen besteht. Falls nicht, kann es sein, dass dort nochmals nationale Steuern anfallen.
Sprechen Sie daher mindestens 6 Monate vor dem Auswanderungstermin mit der Deutschen Rentenversicherung über ihr Vorhaben.
Wenn ich eine schmale Rente hätte oder gar von HartzIV lebe, würde ich als Rentner doch auch vor der Altersarmut in Deutschland fliehen. In Thailand oder Vietnam kann man mit 500 Euro im Monat wie Gott in Frankreich leben. Wie weit kommt man mit 500 Euro im kalten Deutschland?
Meine Eltern haben sich auch vor einem Jahr dazu entschieden, eine Immobilie auf Mallorca zu kaufen und 6 Monate im Jahr dort zu verbringen. Ich würde es genauso machen, wenn ich in Rente wäre!
Egal, ob Rentner oder Jüngere, gefühlt könnte Auswandern ein großes Thema in der Zukunft werden… dann stellt sich natürlich um so mehr die Frage, was macht man mit der eigenen Immobilie im Lande? Besitz ist ja schön, aber er verpflichtet und bindet eben auch sehr – letzlich sowieso immer eine Frage der persönlichen Einstellungen.
Warum im Alter nicht ins Ausland gehen. Die Wärme und die Sonne tut einem Menschen gut. Hier in Hamburg regnet es scheinbar nur noch. Ich kann das verstehen.
Ich finde die Rentner können sehr wohl auswandern und noch viele weitere Erfahrungen sammeln, schadet ja nicht. Somit wird es auch für sie ein Erlebnis.
Danke für Tipps! Unser Opa entschied sich für den Verkauf seines Hauses http://home-immo.at/immobilien Für ein Teil des Einkommens wurde eine Zwei-Zimmer-Wohnung in der Nähe zu meiner Schwester gekauft, für den Rest hat sich der Opa sein Alterswerden gesichert. Eine nicht schlechte Lösung, meiner Meinung nach, danke!