Um ein Objekt zum Höchstpreis verkaufen zu können, sollten im Vorfeld alle nötigen Reparaturen durchgeführt werden. Das zeigt dem Käufer, dass darauf geachtet wurde, dass sich das Haus in gutem Zustand befindet.
Relevant sind neben Schönheitsreparaturen, dass
- das Dach in Ordnung ist,
- die elektrischen Leitungen ausreichend und belastbar sind (mehrere Steckdosen in jedem Raum und die Gegebenheit mehrere Großgeräte gleichzeitig zu betreiben),
- Klempner- und Heizungsarbeiten erledigt sind (d.h. freie Abflüsse, nicht-tropfende Hähne, funktionierende Warmwasserzufuhr, ausreichende Heizmöglichkeiten),
- der Keller trocken ist,
- die Fenster dicht sind.
Veränderungen, die ein Haus verkaufen
Es ist auf der Hand liegend, dass man nur in Veränderungen investieren möchte, die sich auch rentieren und letztendlich möchte man auch nicht mehr anlegen als notwendig ist. Verkäufer sind zwiespältig wenn es darum geht, Geld in das Haus zu stecken, das sie verkaufen wollen und darum hier einige grundlegende Veränderungsvorschläge, die sich bezahlt machen. Gleich nach Lage und Preis sind das die Hauptfeatures, auf die ein Käufer achtet:
- zeitgemäße Bodenbeläge
- frische Farbe und
- Stauraum.
Böden
Die Art und der Zustand des Bodens in einer Immobilie verrät eine Menge über den Eigentümer und darüber, wie gut das Haus gepflegt wurde.
Teppichböden sollten Dampf-gereinigt, wenn sie in gutem Zustand und geruchsneutral sind, oder ersetzt werden. Muss der Teppichboden in mehreren Räumen ersetzt werden, empfiehlt es sich, überall den gleichen zu verlegen. Teppichboden ist preiswerter als Vinyl, Laminat oder Holzboden. Eine neutrale Farbe wählen, die mit den fest installierten Bestandteilen zusammenpasst.
Sollte sich unter dem Teppichboden Parkett oder Dielenboden verstecken, so ist es empfehlenswert, ihn nachzubearbeiten (abschleifen und zwei Schichten Polyurethan auftragen). Holzböden sind ein gutes Verkaufsargument, wenn sie in gutem Zustand sind.
Defekte Laminate (Schlaglöcher lassen sich in Eigenregie mit Reparaturpaste flicken), Fliesen, Dielen oder Parkettböden möglichst vom Profi reparieren lassen.
Farbe
Ein neuer Anstrich mit neutraler Farbe ist eine preiswerte Variante die Immobilie optisch aufzuwerten. Keine Muster, keine grellfarbigen Akzentwände. Das sind Geschmacksmuster und der Verkäufer möchte schließlich einen möglichst großen Kundenkreis ansprechen.
Außenanstrich
Zu bedenken ist hier, dass die gewählte Farbe zu den festinstallierten Bestandteilen (Dach und Mauersteine) des Hauses passen muss.
Grau würde sich z.B. anbieten, wenn nicht die Eingangstür braun wäre und das Dach ein dunkles Rotbraun mit einigen helleren Ziegeln darin hätte und auch keine Ziegelstürze vorhanden wären. Das kalte Grau würde sich mit den warmen Braunschattierungen nicht gut vertragen. Ein warmes Beige ist hier die bessere Wahl.
Ebenso ist zu bedenken, wie das Haus im Wechsel der Jahreszeiten aussehen mag. Grau- und Blautöne wirken im Winter zusätzlich kalt und wenig einladend.
Wenn man entschieden ist in den Außenanstrich zu investieren, sollte man im Farbspektrum des denkmalpflegerischen oder historischen Bereichs suchen. Diese Farben sind gewöhnlich sichere neutrale Töne und manche Marken bieten farblich darauf abgestimmte Tür- und Fensterfarben sowie Farbe für Zierleisten und Stuckelemente an.
Innenanstrich
Neutrale Farbe bedeutet nicht weiß. Bei professionell gemischter Wandfarbe hat man hunderte von verschiedenen Farbtönen, aus denen man auswählen kann. Im Baumarkt kann man sich zusätzlich beraten lassen, welche neutrale Farbe momentan im Trend liegt.
Wie bei der Fassadenfarbe ist es auch hier zwingend erforderlich, dass der gewählte Farbton die festen Einbauten (Boden, Einbauschränke, Fliesen, Arbeitsplatten) ergänzt.Als Richtlinie kann man sich an neutrale Warmtöne halten (sehr helles Braun, Beige, helle nicht glänzende Goldfarbtöne, helles Gelb, Elfenbein) bei braunen Hölzern und Stein, an neutrale Kalttöne (Weiß, helles Grau, sehr helles Blau) in Objekten mit grauen Böden und dunklen Hölzern.
Bei der Wahl des Farbkonzeptes für ein Objekt sollte man innehalb eines Farbspektrums bleiben (Pastelltöne/mit braun gemischte Töne/mit schwarz gemischte Töne/reine Farben).
Das Verhältnis der Farben in einem Raum sollte der 60-30-10%-Regel folgen. Die Wand ist die dominanteste Fläche im Raum und beansprucht 60% der Farbfläche (Decke und Boden gehören dazu).
Die zweite Farbe gehört den größeren Möbelstücken und den Vorhängen.
Die Akzentfarbe ist für Sofakissen, Blumen, Kunstgegenstände und Bilder gedacht.
Das Geheimnis ist, bei maximal drei Farben zu bleiben. Das vereinfacht die Sache sehr, weil man nicht in Versuchung gerät, etwas zu dekorieren, das außerhalb dieses Farbschemas liegt. Um das noch mehr zu vereinfachen, kann man bei dem gleichen Farbschema im ganzen Objekt bleiben.
Wenn man sich für ein Zweifarbschema entschieden hat, benutzt man die Farben zu 60-40% oder 70-30%. Eine Verteilung von 50-50% läßt das Auge nicht im Raum umherschweifen.
Stauraum
Käufer halten Ausschau nach Stauraum. Die Antwort ist hier, vorhandenen Stauraum zu maximieren: Schrankinhalte unter den Spül- und Waschbecken minimieren, Fußböden rigoros aufräumen (keine Schuhe, Skateborads, Stehrumchen…), Regale mindestens zu zwei Dritteln ausräumen, Kleidung bis auf einen Schal o.ä. von der Garderobe entfernen, keine Kleidung herumliegen lassen (alles in die Schränke räumen), werden die Schränke mitverkauft, zwei Drittel der Kleidungsstücke, des Geschirrs etc. entfernen, in Nischen z.B. Regalbretter einziehen. Sieht es so aus, als wäre zusätzlicher Stauraum vorhanden, ist die subtile Botschaft an den Interessenten: Die Immobilie hat so viel Stauraum, dass er mehr Platz hat als bisher.
Anna Rosenberg www.artenstein.de
Wirklich schöner Beitrag, vor allem die Stauraum-Anregungen gefallen mir gut. Vielen Dank!
Sehr interessantes Thema, das wie so vieles aus den USA kommt – aber beim Verkauf einer Immobilie enorm wichtig ist. Wir haben uns auch näher mit diesem Thema beschäftigt.
Hallo Rene,
konnten Sie bereits erste Erfahrungen mit Home Staging machen? Ließen sich entsprechende Objekte schneller am Markt verkaufen?
Viele Grüße, Stephanie Müller
Vielen Dank für diesen Beitrag. Das Thema Home Staging ist tatsächlich noch recht neu in Deutschland und leider gibt es noch viele Missverständnisse. Sollten Sie sich noch näher mit dem Thema beschäftigen wollen finden Sie die Deutsche Gesellschaft für Home Staging und Redesign unter http://www.dghr-info.de oder ach auf Facebook: https://www.facebook.com/dghr.homestaging!
Wir freuen uns auf Fragen und Anregungen!
Der Tip mit dem Stauraum ist für mich was wirklich neues und erschliesst sich mir. Aber ob dies das ausschlaggebende Kriterium für den Käufer ist, bezweifele ich…..
Nein, das ist sicher nicht das ausschlaggebende Argument. Aber ein Argument mehr. Über ausschlaggebende Argumente können Sie hier
http://immobilien-in-bestform.de/wie-ist-das-eigentlich-mit-dem-ersten-eindruck.html
mehr erfahren
Wir haben sehr gute Erfahrung mit Homestaging gemacht. Die wirklichen Interessenten benötigen häufiger weniger Entscheidungszeit beim Kauf, als bevor wir es eingesetzt haben. Zumindestens ist es was wir beobachtet haben, allerdings kann man das nicht für alle Objekte anwenden und sagen.
Hallo, sehr interessanter Beitrag mit vielen nützlichen Hinweisen und Tipps zum „Aufpolieren“ einer Immobilie. Man sollte auch die nicht ausschlaggebenden Argumente in ihrer Summe nicht unterschätzen.